Nach dem Kreismeistertitel konnte WTW-Kapitän Marcel Woyciechowski jetzt auch den Kreispokal auf der Sportanlage in Emmerthal in die Höhe strecken. Voraus ging der Siegesfeier des WTW ein über weite Strecken einseitiges Finale gegen den SV Lachem-Haverbeck, die in der 2. Kreisklasse knapp den Aufstieg verpassten und auf dem Weg ins Finale den ein oder anderen Kreisligisten stolpern ließen.

Die Surmann-Elf des WTW ließ gegen Lachem aber nicht viel anbrennen und dominierte das Spiel, ließ aber auch so einiges an Chancen liegen. Mittelfeldmotor Ousmane Soumah etwa lief auf Lachem-Keeper Artur Wesner in der ersten Hälfte zu und vergab eine Hundertprozentige, reihte sich aber in eine illustre Reihe von vergebenen Chancen ein. Als Dosenöffner betätigte sich mal wieder Toni Ivankovic, der traumhaft sicher in der 43. Minute einen Freistoß im linken Knick versenkte. Richtig stark machte es danach auch Lauric „Action“ Langer, der erst gekonnt den Torwart umkurvte und dann nur den Ball hätte ins Tor chippen müssen. Die Wallenser Fans unter den rund 250 Zuschauern hatten schon den Torschrei auf den Lippen, doch im letzten Moment kam noch ein Abwehrgrätsche dazwischen. Neben Soumah und Langer ließen aber auch Ivankovic, Schachin Mamedov und Torjäger Aycan Alpagut vorher schon so manche Chance aus. Lachem hätte sich nicht beschweren können, wenn es statt einem 1:0 mit fünf Toren Rückstand in die Pause gegangen wäre.

Die ersten Minuten nach der Halbzeit waren dann für die Zuschauer recht langweilig. Der WTW schob sich den Ball hin und her, während die Lachemer zumeist hinterher hächelten. Allerdings erwiesen sich manche Pässe etwas ungenau, weshalb Abwehrkante Woyciechowski einmal in höchster Not vor einem Lachemer Stürmer retten musste. Die meisten anderen Bälle, wenn sie denn mal auf das WTW-Tor kamen, fischte souverän WTW-Keeper Robin Scholz weg. Lachem ging in der zweiten Hälfte später spürbar die Puste aus, wobei sich die Mannschaft von Trainer Mirko Majcan mit einer gelb-roten Karte für Mohammed Chabo (62.) und einer roten Karte für Mesut Kaya (87.) wegen Nachtretens sogar noch selber schwächte. Erneut Ivankovic machte mit seinem zweiten Standard in der 70. Minute dann den Deckel drauf, als Soumah nach seinem Tanz durch den Lachemer Strafraum nur per Foul gestoppt werden konnte. Ivankovic ließ Wesner erneut keine Chance und verwandelte trocken den Foulelfmeter dieses Mal nach rechts unten.

Danach war Lachem der Zahn gezogen und der WTW bestimmte weiter das Spiel mit noch so mancher Chance, die aber entweder von Wesner zu Nichte gemacht wurden oder am Tor vorbeigingen. Kurz vor Schluss wechselte WTW-Coach Surmann auch noch die WTW-Legende Marc Ehlerding ein, der so mit 43 Jahren noch ein zweites Mal zu Pokalehren kam. Rekordsieger beim WTW ist aber Martin Gröhlich, der seit 2014 mit dem WTW schon das dritte Mal den Kreispokal gewann und vermutlich der einzige Spieler im Kreis ist, der mit einem Verein dreimal den Kreispokal gewann. Der WTW schloss mit dem insgesamt vierten Pokalsieg zu den beiden Rekordsiegern MTV Lauenstein und TB Hilligsfeld auf, deren letzten Triumphe aber schon mindestens 29 Jahre zurückliegen.

Emotional wurde es nach dem Spiel, als Woyciechowski in seinen Dankensworten auch die ehrenamtlichen Helfer des WTW und des Gastgebers TSG Emmerthal nicht vergaß. Respekt zollte er auch Finalverlierer Lachem, die laut dem WTW-Kapitän mit den Leistungen im Pokal nicht in die 2. Kreisklasse gehören. Der scheidende WTW-Spartenleiter Dominik Heintz lobte auch das Team hinter dem Team mit Betreuer Jonas Beuter oder dem Vorsitzenden Sven Köhne, der sich mit seinen heilenden Händen auch um schnelle Comebacks der Spieler kümmerte. Stiller Genießer war eher WTW-Coach Mario Surmann, der in seinem ersten Trainerjahr in Wallensen und der erfolgreichsten WTW-Saison aller Zeiten mit den Meisterschaften der beiden Herrenmannschaften jetzt noch die Krone des Doubles aufsetzte. Mit dem Supercup am 1. Juli gegen den Pokalsieger aus dem Kreis Schaumburg hat der WTW jetzt sogar die einmalige Chance auf das „Triple“.

„Besonders stolz bin ich auf die Youngster im Team, die sich neben den etablierten Spielern behauptet haben und einen richtig guten Job hingelegt haben. Robin Scholz, Lukas Grunau, Lauric Langer oder auch der im Finale verletzt fehlende Leon Sommerey haben zuletzt richtig gut gespielt und zeugen von der guten Jugendarbeit der letzten Jahre“, so der stellvertretende WTW-Vorsitzende Frank Batke sichtlich angefasst nach dem Spiel. Im Finale fehlten leider einige wichtige WTW-Spieler, die sich schon im Urlaub befanden und erst nächstes Jahr zusammen mit den anderen Spielern in der Bezirksliga angreifen.

WTW Wallensen: Scholz, Gesterling, Langer, Woyciechowski, Gröhlich, Grunau, Mamedov, Alpagut, Luma (83. Hitzer), Soumah, Ivankovic (90. Ehlerding).
SV Lachem: Wesner, B. Demirkaya, Stary, Durmus (83. Karakoc), Peters, Sariboga (46. Kaya), Mechid Chabo, Terzioglu (86. Popoci), Mohammed Chabo, Aslan (74. Yildirim), Helmel.
Schiedsrichter: Steffen Beck.
Assistenten: Tjark Heinze, Yunus Emre Günkaya.
Tore: 1:0 Toni Ivankovic (43.), 2:0 Ivankovic (70./Strafstoß).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Lachems Mohammed Chabo (62.), Rote Karte für Lachems Mesut Kaya (87.).