2016 standen Teile des Vorstandes grübelnd auf dem Trainingsplatz des WTW Wallensen und sahen sich mit einem Luxusproblem konfrontiert. Zeitgleich trainierten gleich fünf Mannschaften auf den anderthalb Sportplätzen, so dass einfach der Platz knapp wurde. 2009 hatte der Sportverein die Hälfte seines zweiten Sportplatzes an die Gemeinde abgegeben, damit diese dort einen Feuerwehrstützpunkt bauen konnte. Die sportliche Entwicklung wurde damals negativ gesehen. Kaum Jugendliche trieben Sport, weshalb man auch entsprechend weniger Platz brauchte. Doch in den letzten Jahren hat sich beim WTW viel Positives getan. Immer mehr Jugendmannschaften wurden ins Leben gerufen und mittlerweile jagen gleich in neun Mannschaften Kinder und Jugendliche dem Ball hinterher. Folglich musste über neue Trainingsmöglichkeiten nachgedacht werden. Da die Tennissparte in den letzten Jahren als einzige Sparte des WTW stark rückläufig war, stellte die Sparte für den Gesamtverein einen der beiden Tennisplätze zur Verfügung. Der Vorstand beriet in zahlreichen Gesprächen, wie man den Tennisplatz zum Wohle des Vereins verändern müsste. Schnell kam man zu der Entscheidung, dass der Platz in einen Multifunktionsplatz umgewandelt werden müsse. „Wir sind der Tennissparte sehr dankbar, dass sie für den ganzen Verein den Ascheplatz aufgegeben hat“, so der zweite Vorsitzende Frank Batke. Trotzdem kann die Tennissparte den Platz auch zukünftig weiter nutzen, lediglich Tennispunktspiele sind wegen der unterschiedlichen Beläge nicht mehr möglich.
Während in anderen Kommunen wie etwa der Stadt Hameln die öffentliche Hand sich um Sportstätten und deren Unterhaltung kümmert, müssen im Flecken Salzhemmendorf die Vereine selber entsprechende Maßnahmen finanzieren. Gerade in Hameln sind in den letzten Monaten gleich zwei Kunstrasenplätze entstanden, die die Vereinskassen beim Bau nicht so belastet haben, wie jetzt im Ostkreis. Seit Jahren schon gibt es dort von der Kommune nur kleinere Zuschüsse für die Platzpflege und an Neubauten ist nicht zu denken. Folglich machte sich der WTW-Vorstand daran, über Finanzierungsmöglichkeiten zu beraten. Ein erstes Angebot für die Umwandlung in ein Multifunktionsfeld über 34 000 Euro wurde dabei als Grundlage genommen. Von der Gemeinde gab es dabei nur 1 000 Euro aus den Sportfördermitteln zur Anschaffung eines Ballfangnetzes, wodurch auf der Nebenanlage weiterhin in Ruhe Tennis gespielt werden kann. Der Ortsrat Wallensen bezuschusste das Projekt noch mit 500 Euro, wodurch dann die Gelder aus der Verwaltung auch schon abschließend aufgezählt sind. Ein großer Betrag mit 7 200 Euro konnte noch vom Landessportbund eingeplant werden, der Löwenanteil fällt aber auf die Sponsoren des Vereins. Besonders unterstützend wurde hier der Förderverein Bundesdeutscher Hilfsdienste aktiv, aber auch Sponsoren aus dem wirtschaftlichen Umfeld des Sportplatzes ließen sich nicht lumpen. Die Kosten für den Platz waren durch weitere notwendige Arbeiten am Untergrund und ein zusätzliches Eingangstor auf 38 000 Euro angestiegen, weshalb sich der Verein jetzt auch finanziell sehr strecken muss. Insgesamt bringt der Verein finanzielle Eigenmittel von 10 000 Euro ein, was für den Verein schon eine große Hausnummer bedeutet. „Wir hoffen darauf, dass unsere Veranstaltungen wie die Durchführung der 96-Fußballschule oder das Oktoberfest sehr gut laufen und wir die Einnahmen für den neuen Platz nutzen können“, so Batke. Aber auch wenn die Veranstaltungen sehr gut laufen, wird es in diesem und auch nächstem Jahr ohne fremde Unterstützung wohl keine weitere Anschaffungen mehr geben und der Verein wird einen entsprechenden Betrag bei der Bank aufnehmen müssen.
Quelle: Saale-Ith-Echo