Fünf Männer, die körperlich alles andere als austrainierte Bergläufer sind, dafür aber mit Teamgeist, Humor und einer großen Portion Durchhaltevermögen ausgestattet: Die „Silberrücken“ des SV Weenzen-Thüste-Wallensen (WTW) haben sich selbst organisiert auf eine außergewöhnliche Alpenüberquerung begeben und sie mit Bravour gemeistert. Von Gmund am Tegernsee bis nach Sterzing in Südtirol legte die Gruppe 110 Kilometer zu Fuß zurück – nicht auf direktem Wege, sondern quer über die Alpen, mit unzähligen Höhenmetern, langen Aufstiegen und muskelzehrenden Abstiegen. Gerade Letztere forderten die fünf Teilnehmer besonders heraus: „Die Abstiege waren muskulär manchmal sogar schwieriger als die Anstiege“, so einer der Teilnehmer. Doch trotz mit Problemen mit Gewicht, Knie, Herz oder Diabetes haben alle mit einer beeindruckenden Leistung ihr Ziel in Sterzing erreicht.
Organisiert wurde die Tour nicht etwa von einem Reiseveranstalter, sondern komplett in Eigenregie von den erfahrenen „Silberrücken“ des WTW. Und das mit viel Liebe zum Detail. Die gewählten Etappen führten durch atemberaubende Landschaften entlang der bekannten Route. Der Achensee etwa präsentierte sich mit fast karibischem Flair, der Mariensteig oberhalb des Sees gilt als echtes Highlight der Region. Auch der Übergang vom Zillertal ins Pfitschertal über das imposante Pfitscher Joch bleibt unvergessen. Unterwegs traf man immer wieder auf organisierte Gruppen, mit denen sich schnell Gespräche ergaben. „Wir haben manche Leute auf mehreren Etappen wieder getroffen und irgendwann hat man sogar aufeinander gewartet“, erzählt Jörg-Peter Vossler vom WTW-Team schmunzelnd. Der Austausch unterwegs, die geteilten Erfahrungen und Geschichten machten die Reise zusätzlich besonders.
Kulinarisch und gastfreundlich wurde die Gruppe auf den zahlreichen Almen und in ausgewählten Unterkünften verwöhnt: Vom familiär geführten Berghotel in Hochfügen über die von Barbara Moser liebevoll betriebene Pension Waldruh in Achenkirch bis hin zum absoluten Höhepunkt – dem Graushof im Pfitschertal. Dort überzeugte nicht nur die Flexibilität der Gastgeber, sondern vor allem das Essen des Wirts: Regionale südtiroler und italienische Spezialitäten mit viel Herz zubereitet. Auch der Erlebnispark am Spieljoch vorher war ein unerwartetes Highlight – insbesondere für Familien, die in der Region unterwegs sind. Doch im Zentrum dieser Reise standen für die fünf Männer des WTW ganz andere Dinge: der Zusammenhalt, das gemeinsame Ziel, das Überwinden eigener Grenzen.
Am Ende blicken die Teilnehmer nicht nur auf eine sportlich fordernde Alpenüberquerung zurück, sondern auch auf eine Reise voller unvergesslicher Momente, bewegender Begegnungen und dem wohl schönsten Lohn: dem Stolz, es geschafft zu haben – ganz ohne professionelle Hilfe, aber mit viel Herz, Wille und gegenseitiger Unterstützung.